Beschäftigt man sich erneut mit den Ursprüngen dieser maßgeblichen Kunstbewegung, fällt zuerst die außerordentliche Vielfalt auf, die sie schon kurz nach ihrem Entstehen hervorgebracht hat. Fast alle Formen, die später noch zu großer Bedeutung kommen sollten und bis heute das Spektrum von dem ausmachen, was wir die moderne Kunst nennen, sind hier bereits in früher Form vorweggenommen. Von reinem Text, über dessen lautmalerische, typografische und zuletzt grafische Bearbeitung hin zur Collage, zum collagiertem Kostüm und darin bis zur Performance, ganz abgesehen von den etablierteren Formen Skulptur und Gemälde, ließen die Mitglieder der Bewegung keine Möglichkeit des künstlerischen Ausdrucks ungenutzt.
Für die ‚Dada Schleuse‘, die dem Aufgang zur Ausstellung einen dadaistischen Dreh verleihen sollte, wollten wir sowohl die Dada eigene formale Verspieltheit, als auch ihre politische Dimension, insbesondere die Antikriegshaltung der Mitglieder, hervorheben. Die entstandene zweiteilige Installation füllt den Betontunnel abhängig von der Zahl und Position der Anwesenden mit Stimmen aus der Epoche, die sich bis zur Kakophonie überlagern können. Die Projektion am Ende des Tunnels zeigt zwölf übereinandergestapelte Räume, von denen jeder einen der zwölf für Dada charakteristischen Aspekte der Ausstellung in Szene setzt. Sobald wir uns nähern, beginnen die Räume wie ein Paternoster an uns vorbeizufahren, und passen sich dabei unserer Perspektive an, wenn wir uns vor der Projektion bewegen. Die Räume enthalten manchmal statische, von den Kunstwerken inspirierte Elemente, und manchmal auch kleine, animierte Szenen, die sich zu einer Vorstellung der Dada eigenen Seele verknüpfen lassen.
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als Teil der Ausstellung
Genese Dada -
fürArp Museum Bahnhof Rolandseck
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Kurator*innenAstrid von Asten
Sylvie Kyeck
Adrian Notz -
Konzept
Regie
Medienplanung
AusführungMax Walter
David Wesemann -
ProgrammierungLars Ullrich
Oliver Stock
Utz Stauder -
Animation (3d)Gerrit Hecht
Sebastian Salanta
Oliver Stock -
Animation (2d)David Wesemann