In der Figur des Tannhäuser, der aus dem Venusberg in die Welt zurückkehrt, verwebt Richard Wagner Jenseitiges und Diesseitiges, geistige Abgründe der künstlerischen Seele und weltliche, kulturpolitische Soft-Power-Ereignisse in Form des Sängerwettstreits, Fragen des Einzelnen und der Gesellschaft.
Dieser Gegenüberstellung begegnet die Inszenierung indem sie das klassische Bühnengeschehen um mehrere Projektionsebenen erweitert. Daniel Hengsts Videoarbeit, an der ich während der Produktion mitarbeitete, schöpft dabei aus einem großen Fundus von bekannter, inzwischen mehrfach postmodern umgedeuteter Ikonographie. So werden bekannte christliche Motive durch eine Interpretation jüngerer (Pop-)Ästhetik – wie die Fotografie von Gregory Crewdson oder David LaChapelle – reflektiert und erweitern den wagnerschen Bedeutungsraum zu einem vieldeutigen Amalgam.
Die insgesamt fast drei Stunden lange Videoarbeit erzählt im Stil der Collage, des Zitats, der Verfremdung und der Überspitzung, und verwendet dabei alle uns zur Verfügung stehenden filmischen Mittel, von Animation über eigens produziertem Material bis hin zu Live-Aufnahmen des jeweiligen Abends.
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fürOper Dortmund
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mitDaniel Brenna
Christiane Kohl
Hermine May
Gerardo Garciacano
John Zuckerman
Lucian Krasznec
Morgan Moody
Christian Sist -
RegieKay Voges
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Musikalische LeitungGabriel Feltz
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BühneDaniel Roskamp
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KostümMichael Sieberock-Serafimowitsch
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Video
Live-SchnittDaniel Hengst -
Animation (2d/3d)
CompositingDaniel Hengst
David Wesemann