How this curvature was built into the system they can’t explain, it seems to be some inherent feature of the city itself.
- JG Ballard, The Concentration City
Zwei Schienen über Kopf führen in die Tiefe des Raumes. Wir bewegen uns an ihnen entlang, in schnellem, stetigem, nie nachlassendem Tempo.
Die Raumprojektion, die wir im Team des kiU für das Tonnengewölbe der Rottstraße 5 in Bochum konzipierten, verwebt auf mehreren Ebenen Elemente der Wirklichkeit und der Fiktion. Die Zugfahrt wird in der ehemaligen Gleisanlage im futuristischen Gewand erneut zum Leben erweckt. Als virtuellen Bahnhof, der die einzelnen Phasen der Fahrt miteinander verbindet, verwendeten wir einen 3d-Scan des Gewölbes, weshalb der Raum einmal pro Loop exakt mit der Projektion übereinstimmt. Die karge Berglandschaft, in die uns der Bahnhof jeweils entlässt, hätte keine besonderen Merkmale, wären da nicht die riesigen Gestalten, die um die hochliegenden Schienen herum einen geisterhaften Tanz aufführen. Das Voice-Over der Tonebene setzte diese traumartige Szenerie in Beziehung zu einem Text von JG Ballard, ‚The Concentration City‘. Der Erzähler der Kurzgeschichte beschreibt eine von ihm unternommene, Tage dauernde Zugfahrt, ein verzweifelter Versuch, aus der sich in alle Richtungen erstreckenden Metropole in ein gedachtes Außen vorzudringen.
Der Beitrag zur bobiennale 2019 wurde zu einer für ihren Ort maßgeschneiderten audiovisuellen Allegorie, einer Anspielung auf die Geschwindigkeit und Rastlosigkeit unserer modernen Welt.
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uraufgeführt auf der
bobiennale 2019 -
fürStoryLab kiU
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Künstlerische LeitungHarald Opel
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KonzeptLennart Oberscheidt
Kai Czerwonka
Max Walter
David Wesemann -
Animation (3d)Lennart Oberscheidt
David Wesemann
Martin Kuczera -
Schnitt
CompositingLennart Oberscheidt -
Sounddesign
MusikKai Czerwonka
Max Walter